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Massenhaftes Insektensterben und das ergebnislose Rechtfertigen unseres scheidenden Landwirtschaftministers

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Wie eine vielbeachtete deutsche Studie* ergab, sterben unsere Insekten in rasantem Tempo. In den letzten 27 Jahren dokumentierte die nun wissenschaftlich ausgewertete Arbeit einen Insektenschwund von 75 Prozent. Eine klare Ursache konnte nicht bestimmt werden, das war jedoch auch nicht die Fragestellung. Aber die Vermutung, dass die Landwirtschaft mit Monokulturen und Pestiziden einen Beitrag dazu leistet, wurde geäußert.

Dies rief sofort den Bauernverband auf den Plan, der die Studienergebnisse anzweifelte und erst einmal alle Schuld von sich wies, bis weitere wissenschaftliche Ergebnisse vorliegen.

Unser noch amtierender Bundeslandwirtschaftminister Christian Schmidt schlägt in die gleiche Kerbe und weist erst einmal alle Schuld der Landwirtschaft zurück. Zunächst müssten weitere Studien in Auftrag gegeben werden, um den Schuldigen klar zu identifizieren.

Darum geht es doch gar nicht

Als Bundesminister des Agrarsektors in unserem Land wäre es doch seine Pflicht, wenigstens Betroffenheit zu heucheln und Mittel und Wege anzubieten, wie das Insektensterben aufgehalten werden kann. Brauchen wir wirklich noch Studien, um die naheliegenden Ursachen zu ermitteln? Dass Neonikotinoide das Orientierungssystem von Bienen außer Kraft setzen wissen wir schon. Dass die Biodiversität durch Monokulturen rapide abnimmt, auch. Was fehlt unserem Bundeslandwirtschaftsminister also noch, bis er sich dazu durchringen kann, seine Schutzhaltung gegenüber der industrialisierten Landwirtschaft aufzugeben und sich für eine nachhaltige Landwirtschaft einzusetzen? 

Studie zum Insektensterben (NABU 2017: Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben)

 

Angela Dinter

26.10.2017


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