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Demonstration: Gemeinsam gegen die betäubungslose Ferkelkastration

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Unter dem Motto „Gemeinsam gegen die betäubungslose Ferkelkastration“ demonstrierte PROVIEH am 25. November gemeinsam mit Berliner BürgerInnen, zahlreichen Tierschutzorganisationen und Parteien gegen die Verabschiedung des Gesetzesentwurfs der Bundesregierung, der die schmerzhafte Kastration ohne Betäubung für jährlich 20 Millionen Schweine verlängern soll.

Die Demonstration wurde von Christin Jahn ins Leben gerufen, die von der geplanten Verlängerung entsetzt ist. Bei der Kundgebung vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium zeigte sich die Sozialarbeiterin gerührt über die große Resonanz trotz der sehr knappen Vorbereitungszeit der Demonstration: “Ich freue mich über so viele Menschen, die für die Tiere aufstehen: Tierschutzvereine, Politiker, Parteien, Bürger und Aktivisten haben sich zusammengetan und sind gemeinsam auf die Straße gegangen um den Ferkeln ihre Stimme zu geben!"
 

Renate Künast, Bündnis 90/Die GrünenJasmin Zöllmer, PROVIEH-Referentin für Agrarpolitik und Christin Jahn, VeranstalterinMichael Efler, Sprecher für Tierschutz (Die Linke)
 

Renate Künast, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen, kritisierte die geplante Verlängerung der betäubungslosen Kastration scharf: "Der Gesetzentwurf der Großen Koalition wägt nicht ab zwischen dem Tierschutz und der Berufsfreiheit, er lässt den Tierschutz vollständig zurücktreten hinter wirtschaftlichen Interessen. Eine Pflicht zur Betäubung bei der Kastration schränkt weder die Eigentumsgarantie noch die Berufsfreiheit ein. Die Große Koalition ist der Freund aller Schlachtbetriebe und der Albtraum aller Tiere."

Der tierschutzpolitsche Sprecher der Berliner Linken Michael Efler ergänzte: „Schon irgendwie typisch, dass die einzige Veränderung, die die Große Koalition im Tierschutzgesetz vornimmt, das Tierleid um weitere zwei Jahre verlängert. Man fragt sich schon, was in den letzten fünf Jahren unternommen wurde, um die Schweinezüchter*innen bei dem Vorhaben zu unterstützen, die betäubungslose Ferkelkastration zu ersetzen.“

Auch Jasmin Zöllmer, Referentin für Agrarpolitik bei PROVIEH appellierte noch einmal an die Teilnehmer der Demonstration, die Abgeordneten im Bundestag aufzufordern, gegen die Fristverlängerung zu stimmen: “Gerade die SPD muss endlich Haltung zeigen, und ihren Ankündigungen zum Tierschutz auch Taten folgen lassen. Mit der Ebermast und der Immunokastration stehen zwei Alternativen zur Verfügung. Die geplante Verlängerung ist somit verfassungswidrig!”

Ferkelgipfel hinter verschlossenen Türen: Während wir am Sonntag öffentlich demonstrierten, findet am heutigen Dienstag, dem 27.11.2018, ein Ferkelgipfel von Ministerin Julia Klöckner hinter verschlossenen Türen statt, zu dem erwählte Vertreter der Agrar- und Fleischindustrie sowie des Handels geladen sind, aber kein einziger Vertreter aus dem Tierschutz oder Verbraucherschutz.

Jasmin Zöllmer

Fotos: © Patrick Albertini
 


 


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