Pressemitteilung
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner untergräbt durch Aussagen in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ am 20.01.2019 die Bemühungen von Handel und Landwirten bei der Umsetzung von tierschutzgerechten Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration. Mit ihrer Behauptung, Verbraucher lehnten die Eberimpfung ab, diskreditiert sie eine der tierschutzgerechtesten Kastrationsalternativen, die sofort in der Breite umsetzbar wäre.
Frau Klöckner spricht im „Bericht aus Berlin“ von einer „Hormonimpfung, die keine Alternative darstellt, da Verbraucher dies ablehnen“, obwohl die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Carina Konrad, Grigorios Aggelidis und Christine Aschenberg-Dugnus, sowie weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP vom 14.05.2018 dies klar widerlegt. Dort schreibt die Bundesregierung unter Frage 12: „Es liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass eine breite Masse der Verbraucher Fleisch von Tieren, bei denen die Immunokastration angewandt wurde, ablehnen.“ Dies wurde unterdessen durch Umfragen und Erfahrungswerte im In- und Ausland bestätigt.
„Wir erwarten von der Bundeslandwirtschaftsministerin, dass sie die Erfolge und Bemühungen aus Tierschutz, Handel und Landwirtschaft unterstützt, anstelle sie zu gefährden“, sagt Angela Dinter, Fachreferentin für Schweine von PROVIEH e.V. „Frau Klöckner sollte ihre Aussage revidieren, wenn nicht der Eindruck entstehen soll, dass sie sich vor den Karren der großen Schlachthofbetreiber spannen lässt.“
Mittlerweile hat sich fast der gesamte Lebensmitteleinzelhandel zusammen mit Landwirten zur Ebermast mit und ohne Eberimpfung bekannt, da die Tiere unversehrt bleiben und nicht wie bei der chirurgischen Kastration einer schmerzhaften Operation unterzogen werden müssen. Doch die Bereitschaft der Schlachtbetriebe, geimpfte Tiere anzunehmen, blieb bisher aus.
22.01.2019
UPDATE: Nach unserer Pressemitteilung "Betäubungslose Ferkelkastration: Frau Klöckner machen Sie Ihre Hausaufgaben!" brachte die ARD einen Faktencheck zum Interview mit Julia Klöckner "Faktencheck: Die Ministerin und die Ferkelkastration", in dem die von uns kritiierten Aussagen widerlegt werden.
Ansprechpartner
Angela Dinter
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